«söldner, bilderstürmer, totentänzer mit niklaus manuel durch die zeit der reformation»

am beispiel des berner künstlers, söldners und politikers niklaus manuel (1484–1530) thematisiert die ausstellung die zeit der reformatorischen umbrüche im ausgehenden 15. und frühen 16. jahrhundert in der schweiz.
 
der als stadtspaziergang konzipierte ausstellungsrundgang führt die besucher entlang schmaler gassen und arkadengänge zu verschiedenen themengebäuden einer mittelalterlichen stadt. spannend und abwechslungsreich werden hier die damalige gesellschaftlichen ordnung sowie die konflikte um kunst und kirche oder geld und politik thematisiert, welche gerade in heutiger zeit wieder überraschend aktuell sind.
 
über einen friedhof, vorbei an bewegten, lebensgroßen totentanzdarstellungen gelangen die besucher - die allgegenwärtigkeit des todes spürend - in das zentrum der ausstellung.
ein in der mittelachse gespiegelter, abstrahierter kirchenraum verdeutlicht funktionsweisen und formprinzipien der spätmittelalterlichen kirche sowie die aufgaben, die ein künstler darin übernimmt.
das gegenstück zu diesem prachtvollen und bildreichen sakralen raum bildet die reformierte kirche, welche durch ihre karge ausstattung und den fokus auf wort und schrift geprägt ist. diesen kontrast nimmt die ausstellungsgestaltung ganz bewusst auf und schafft so ein plakatives bild der reformatorischen absichten.
im übergang zwischen den beiden kirchenräumen durchschreiten die besucher einen farbig illuminierten tunnel in dem sich die räumlichen grenzen auflösen.
die aus den umstürzlerischen prozessen der reformation erwachsene zerrissenheit in bevölkerung und familie und die damit einhergehende ungewissheit der zukunft werden am ende der ausstellung thematisiert. 
ort
bernisches historisches museum, bern
 
umfang
1200 qm große sonderausstellung
 
leistungen
architektur lph 1 –  8
ausstellungsgrafik
 
planungszeit
2015 - 2016
eröffnung oktober 2016
 
auftraggeber
bernisches historisches museum
 
photos
bernisches historisches museum, christine moor